Was ist ein Allergietest und wie läuft er ab?

 

Etwa jeder dritte Deutsche ist Allergiker und leidet unter Heuschnupfen, Hautausschlag oder allergischem Asthma. Die Auslöser einer Allergie können sehr unterschiedlich sein und reichen von Blütenpollen über Hausstaub und Tierhaare bis hin zu Nahrungsmitteln. Mit einem Allergietest kann der Arzt herausfinden, was genau die allergische Reaktion verursacht. 

Wann wird ein Allergietest durchgeführt?

  • Bei einer Allergie reagiert der Körper auf harmlose Fremdstoffe, als handle es sich um eine Bedrohung. Dabei bildet er Abwehrstoffe (Antikörper). Diese bringen bestimmte Immunzellen dazu, den Entzündungsstoff Histamin freizusetzen. Das betroffene Gewebe zeigt Entzündungssymptome und schwillt an. Die Augen tränen und jucken und die Nase läuft. Auf der Haut können sich Rötungen und Quaddeln bilden, die ebenfalls stark jucken. Allergien können auch schweres Asthma mit Husten und Atemnot hervorrufen.
  • Ein Allergietest ist vor allem bei starken Allergien sinnvoll. Er zeigt, auf welche Stoffe der Körper übermäßig reagiert. Das können Pollen (Heuschnupfen) oder der Kot von Hausstaubmilben (Hausstauballergie) sein, ebenso Tierhaare oder bestimmte Lebensmittel oder Gewürze. Die Suche nach diesen Auslösern ist häufig Detektivarbeit. Doch nur wer die Ursache seiner Allergie kennt, hat die Chance, ihr aus dem Weg zu gehen und sie effektiv zu behandeln.

Wie läuft ein Allergietest ab?

  • Allergietests werden am häufigsten als sogenannte Prick-Tests (to prick, engl. = stechen) durchgeführt. Der Arzt trägt einzelne Tropfen bestimmter Lösungen auf die Innenseite des Unterarms oder auf den Rücken auf. Jede dieser Lösungen enthält einen möglichen Allergieauslöser (Allergen). Durch diesen Tropfen hindurch wird die Haut dann mit einem spitzen Gegenstand, etwa einer Nadel oder Lanzette, oberflächlich angestochen. Im Normalfall verursacht das keine Schmerzen. Eine winzige Menge der Flüssigkeit mit den Allergenen kann jetzt in die Haut eindringen und gelangt in die kleinen Blutgefäße in der Haut. Bildet sich nach 15 bis 20 Minuten um die Einstichstelle herum eine Quaddel mit Hautrötung und Juckreiz, ist der Test positiv ausgefallen.
  • Ein positives Testergebnis bedeutet aber nicht automatisch, dass der Patient gegen den Stoff auch tatsächlich allergisch ist. Ein positiver Prick-Test begründet lediglich einen Verdacht und muss durch weitere Untersuchungen bestätigt werden. Hier wird meist ein sogenannter Provokationstest durchgeführt, bei dem die Allergiesituation gezielt und kontrolliert hervorgerufen wird.
  • Der Prick-Test ist als erster Suchtest bei Allergieverdacht gut geeignet und hat den Vorteil, dass viele Allergieauslöser gleichzeitig getestet werden können.

Was ist vor einem Allergietest zu beachten?

  • Einige Medikamente erhöhen die Bereitschaft der Haut, auf die Reizung zu reagieren. Auch der Genuss von Nahrungsmitteln mit viel Histamin wie Fisch oder Käse kann die Reaktion verstärken. Auf der anderen Seite verringern antiallergische Medikamente und Salben die Reaktion. Wer vor dem Test entsprechende Medikamente eingenommen bzw. Fisch oder Käse gegessen hat, sollte den Arzt darüber informieren.

 

Ein Allergietest hilft Ihnen, den Auslöser Ihrer Allergie herauszufinden. So können Sie die Allergieauslöser in Zukunft so gut wie möglich meiden. Der Prick-Test ist ein Allergietest, der schnell und einfach durchzuführen ist und in der Regel nicht weh tut. Denken Sie daran, dem Arzt vor dem Test mitzuteilen, welche Medikamente Sie wann eingenommen haben.